Warum viele Longevity-Kliniken ihr Geld nicht wert sind

1. Überzogene Versprechen ohne Beweise
Viele Kliniken vermarkten Langlebigkeit als garantiert, indem sie suggerieren, ihre Behandlungen würden die Lebensspanne verlängern oder den Alterungsprozess umkehren.
Realität: Die Wissenschaft zur menschlichen Langlebigkeit befindet sich noch in der Entwicklung. Die meisten Interventionen (z. B. NAD+, Exosome, Peptid-Therapien) haben begrenzte oder nicht schlüssige Belege beim Menschen.
2. Extrem hohe Kosten bei geringem Nutzen
Behandlungen und Tests kosten oft tausende Euro pro Jahr.
Viele Kliniken bieten monatliche Abos, Infusionen oder Therapien mit unklaren Langzeiteffekten an.
Einfache Gesundheitsmaßnahmen wie guter Schlaf, Fasten, Bewegung und gesunde Ernährung sind besser belegt – und kosten kaum etwas.
3. Missbrauch von Biomarkern und Tests
Longevity-Kliniken verlassen sich oft auf umfangreiche Tests (epigenetische Uhren, Mikronährstoffe, Telomerlänge usw.).
Viele dieser Tests sind klinisch nicht validiert, um aussagekräftige oder handlungsrelevante Aussagen zur Lebensspanne zu treffen.
Sie können künstliche Dringlichkeit oder Angst erzeugen, um teure Nahrungsergänzungsmittel oder Behandlungen zu verkaufen.
4. Fokus auf Hype statt bewährte Methoden
Trendige, aber unbewiesene Therapien wie Exosom-Injektionen, Ozontherapie oder Stammzellinfusionen werden oft ohne ausreichende Kontrolle oder wissenschaftlichen Konsens angeboten.
Echte Fortschritte in der Langlebigkeitsforschung (wie Senolytika oder Rapamycin) befinden sich meist noch in klinischen Studien oder Tierversuchen.
5. Pseudowissenschaft & Biohacking-Buzzwords
Viele Kliniken verwenden beeindruckend klingende Begriffe wie „biologische Altersumkehr“, „genetisches Reprogrammieren“ oder „zelluläre Entgiftung“ – oft ohne Substanz. Oft werden frühe Studien oder Tierversuche selektiv präsentiert, als wären sie bereits wissenschaftlich gesichert.
6. Mangel an medizinischer Aufsicht oder Regulierung
Nicht alle Longevity-Kliniken werden von lizenzierten Ärzten geführt.
Selbst wenn Ärzt*innen beteiligt sind, bieten manche nicht zugelassene Behandlungen an oder arbeiten in rechtlichen Grauzonen.
Das Risiko für unnötige oder unsichere Eingriffe steigt.
Was ist bei Langlebigkeit wirklich sein Geld wert?
Anstatt viel Geld in teure Kliniken zu investieren, lohnt sich die Investition in:
- Optimierung des Lebensstils: guter Schlaf, Bewegung, Stressmanagement, Fasten, saubere Ernährung
- Regelmäßige, wissenschaftlich fundierte Gesundheits-Checks
- Gezielte Basis-Supplementierung (z. B. Vitamin D, Omega-3, Magnesium – bei nachgewiesenem Mangel)
- Selbstbeobachtung deiner Gewohnheiten (z. B. HRV, Schlaf, Blutzucker – mit Wearables)
- Zukünftige Teilnahme an klinischen Studien für neuartige Therapien (z. B. Senolytika)